Galerie des Priestermönchs und Malers Anastasios († 2022)

Der Priestermönch, Maler und Autor Anastasios hat im Frühjahr 2019 in seinem Kellion Timiou Prodromou "Phourna" in Karyes eine Galerie eingerichtet. Dort werden seine Bilder ausgestellt und es können Drucke sowie von ihm herausgegebene und illustrierte Bücher erworben werden. Vater Anastasios malte keine klassischen Ikonen, sondern in naiver Kunst meist Szenen vom Leben am Heiligen Berg.

Vater Anastasios ist am 26. Dezember 2022 verstorben. Sein Nachfolger im Kellion, Priestermönch Dionysios hält die Galerie weiterhin offen.

Drucke von Anastasios' Bildern werden auch im Mount Athos Center (Agioritiki Estia) in Thessaloniki angeboten.

"Phourna", der Beiname des Kellions, rührt her von einem aus Phourna stammenden Mönch namens Dionysios. Er lebte von 1670 bis 1746 und war Ikonenmaler. Er hat das Kellion grundlegend wieder aufgebaut und dessen Kirche ausgemalt. Dionysios ist auch der Verfasser des berühmten Handbuchs über das Ikonenmalen.

 

Das Kellion findet man folgendermaßen: Wenn man die Kirche „Protaton“ und ihren Glockenturm im Rücken hat, sieht man rechts den gelben Postbriefkasten und rechts daneben ein Geschäft. Rechts davon geht man die Gasse abwärts und findet gleich rechts den Ausstellungsraum Ermeneia.

Für den Fall, dass die Galerie geschlossen ist, steht an der Tür eine Telefonnummer, an die man sich wenden kann.

Nähere Informationen sind unter www.ermeneia.gr , bzw. unter https://www.facebook.com/ermeneia zu finden.

Hier einige Bilder von Vater Anastasios:

Zurück zur Newsübersicht

Kommentare

Kommentar von Steffen Züfle |

Der Titel des „berühmten Buchs über das Malen von Ikonen“ ist „ερμηνεία της ζωγραφικής“ (ermenia tis sografikis) und bedeutet auf Deutsch „Erläuterung der Malerei“.
Der Verfasser ist Priestermönch Dionysios, genannt Dionysios Phourna, da er aus dem Ort Phourna in Evritanien (GR) stammt.

Sein Werk lag nur als Handschrift vor, bis der französische Historiker und Autor DIDRON Ainé (Adolphe-Napoléon Didron) 1839 im Kloster Esfigmenou auf das Manuskript stieß, es ins Französische übersetzte und es im Jahr 1845 drucken ließ. Er gab dem Buch den Titel „Manuel d’iconograhie chrétienne grecque et latine“ (Manual der griechisch- und lateinisch-christlichen Ikonographie).

Schon 1855 erscheint beim Verlag „Lintz’sche Buchhandlung“ in Trier das Buch auf Deutsch. Das Titelblatt weist darauf hin, dass das „Handbuch der Malerei vom Berge Athos“ von Godehard Schäfer aus dem handschriftlichen neugriechischen Urtext übersetzt wurde, und mit eigenen und von Didron stammenden Anmerkungen versehen wurde.

Durch A. Papadopoulos-Kerameos wird das Buch 1909 erstmals im griechischen Originaltext gedruckt, interessanterweise in St. Petersburg und auf Kosten der Herrschaftlichen Archäologischen Gesellschaft Russlands beim Verlag B. Kirschbaum.

Ein Anliegen von Vater Anastasios ist, das Erbe seines Kellions und seiner Vorgänger zu bewahren, zu pflegen und zu teilen. Daher ließ er etwa 2008 die „Ερμενεία“ neu drucken und machte damit das griechische Original wieder zugänglich.

Auf der deutschen Übersetzung von Godehard Schäfer (Trier 1855) basierend, gab das Slavische Institut München 1983 das Buch neu heraus mit dem Titel ΕΡΜΗΝΕΙΑ ΤΗC ΖΩΓΡΑΦΙΚΗC, MALERHANDBUCH VOM BERGE ATHOS VOM MÖNCH DIONYSIOS.
Es ist bedauerlich, dass darin die Anmerkungen Didrons und Schäfers fehlen.

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 5 und 7.